Spirituelle Krisen

Spirituelle Krisen sind keine neurotischen oder psychotischen Störungen.

Ignatius von Loyola, Begründer des Jesuitenordens, stürzte nach seiner Bekehrung in eine tiefe spirituelle Krise, die ihn sogar mit der Möglichkeit des Selbstmords konfrontierte. Er entwickelte z.B. geistliche Übungen, die darauf hin angelegt sind, spirituelle Krisen in ausgereifter Entscheidung zu bewältigen.

Spiritualität wird gesehen als eine Entwicklung, Entfaltung und Öffnung des eingeschränkten Alltagsbewusstseins über den Ego- und Personenbereich hinaus in eine individuumsüberschreitenden, transzendierenden, deshalb transpersonal genannten Bewusstseinsbereich. Entsprechend wird eine spirituelle Krise gesehen als:
Erfahrungen, die zu einer Bewusstseinsveränderung führen (Denken, Erleben, Handeln), die als ein innerer Vorgang wahrgenommen werden, in der Regel an eine kontemplative Praxis gebunden sind und nicht hinreichend in alltägliche Erfahrungen integrierbar sind.

Spirituelle Erfahrungen sind oft "Gipfelerfahrungen", (also in der Regel keine Dauererlebnisse). Nach solchen Erlebnissen fällt man in seinen gewohnten Alltag zurück. Hier spielt der intrapsychische Organisationsgrad eine wichtige Rolle. Zwei Richtungen treffen hier aufeinander:
a) das Ausmaß an transpersonaler Erfahrung,
b) die Integration jeder Erfahrung in die jeweilige subjektive Organisationsform.

Begleitung in spiritueller Krise hilft spirituelle, transpersonale Erfahrungen in alltägliche Erfahrungen zu intergrieren.

Begleitung zur Sinnfindung und zur Integration des entdeckten Lebenssinns in die Komplexität heutiger Lebensbedingungen.
 
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